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Popkultur

Prügeleien, Suspendierungen und ein lebensrettendes Album: 5 Anekdoten, die nur aus dem Leben von Roger Daltrey stammen können

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Roger Daltrey
Foto: Kevin Winter/Getty Images

Roger Daltrey prägte den Sound von The Who, veröffentlichte gleich mehrere erfolgreiche Soloalben und gehört zu den charismatischsten Sängern der Rockgeschichte. In seinen mehr als 60 Jahren als aktiver Musiker sind reichlich Geschichten zusammengekommen. Die besten haben wir für euch aufgeschrieben.

von Timon Menge

1. 1957 baute sich Roger Daltrey seine eigene Gitarre.

Aller Anfang ist schwer, selbst für die größten Rockstars. In der zweiten Hälfte der Fünfziger sind Gitarren noch lange nicht so einfach zugänglich, wie es heute der Fall ist, also müssen angehende Musikerinnen und Musiker damals selbst kreativ werden. Das gilt auch für Roger Daltrey, den 1957 der dringende Wunsch umtreibt, Gitarre zu spielen. Ein Instrument aus dem Laden? Unbezahlbar für einen 13-Jährigen. Also geht Daltrey einen vermeintlich einfacheren Weg und kratzt ein paar britische Pfund für ein Stück Holz zusammen. Anschließend baut er sich daraus seine erste eigene Gitarre. Man mag vermutlich nicht wissen, wie das Teil geklungen hat, aber für Roger Daltrey war das selbstgebaute Instrument ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg Richtung Rockolymp.


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2. Roger Daltrey wurde schon seinem ersten Jahr als Rockmusiker von der Schule suspendiert.

Mit dem Beruf eines Rockstars geht ein gewisses Image einher. Sagen wir mal so: Die Einhaltung von Regeln steht meist nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Das gilt auch für Roger Daltrey. 1959 schenkt ihm sein Vater eine Epiphone-Gitarre, als Ersatz für das (vermutlich fürchterlich klingende) selbstgebaute Instrument. Durch dieses Upgrade steigt Daltrey in seiner Band The Detours zum Leadgitarristen auf und es dauert nicht lange, bis er seinem neuen Status als angehender Rockgott mehr als nur gerecht wird. Bis dahin war Daltrey nämlich eigentlich ein braver Schüler gewesen, unauffällig und mit guten Noten. Doch kaum ist er für die Gitarrensoli in seiner Gruppe zuständig, wird er von der Schule suspendiert – weil er beim heimlichen Rauchen erwischt wird.

3. 1965 kam es zwischen Roger Daltrey und The-Who-Schlagzeuger Keith Moon zu einer Prügelei – und The Who warfen Daltrey raus.

Dass The Who nicht unbedingt zu den ruhigen Vertreter*innen der Rockmusik gehören, ist weithin bekannt. Ob zerstörte Hotelzimmer-Einrichtungen, zerstörtes Equipment oder versehentlich überfahrene Chauffeure: Hier ist wirklich alles dabei. Zu einer bandinternen Keilerei kommt es am 26. September 1965, als Daltrey einen seiner vielen Wutausbrüche hat. (Ja, er ist der Temperamentvolle bei The Who. Kaum zu glauben.) Die Band ist zu jener Zeit in Dänemark unterwegs und weil Daltrey genug von Keith Moons ständigen Drogeneskapaden hat, spült er den Drogenvorrat des Trommlers das Klo hinunter – woraufhin Moon völlig ausrastet. Daltrey gibt ihm eins auf die Nase und fliegt dafür später sogar aus der Band. Doch keine Sorge: Sein Rauswurf ist nicht von langer Dauer.

4. 2002 spielte Daltrey in der US-Sitcom Die wilden Siebziger mit – als Musiklehrer.

Immer wieder sind in der Sitcom Die wilden Siebziger hochkarätige Gaststars zu sehen, von Dwayne Johnson über Katey Sagal bis hin zu Gloria Gaynor. In der Episode That 70s Musical darf die Figur Fez (Wilmer Valderrama) beim Frühlingskonzert seines Schulchors endlich seine Sangeskünste präsentieren – wäre da nicht der grantige Musiklehrer Mr. Wilkinson, der zwar eine Schulveranstaltung betreut, sich aber verhält, als würde er eine Broadway-Produktion leiten. Von Fez’ Talent hält Wilkinson herzlich wenig und versetzt den jungen Sänger deshalb in die letzte Reihe. Doch am Ende wird natürlich alles gut. Dargestellt wird Mr. Wilkinson von Roger Daltrey, der sich in seiner Rolle als exzentrischer Musiklehrer mit Star-Allüren sehr wohl fühlt. Vielleicht etwas zu wohl …

5. 2014 veröffentlichte Daltrey ein Album mit Dr.-Feelgood-Schlagzeuger Wilko Johnson – und die Platte rettete Johnson quasi das Leben.

Die Platte Going Back Home mit Wilko Johnson gehört zu den erfolgreichsten Soloalben von Roger Daltrey. Doch wirklich bewegend ist die Geschichte dahinter: Als Daltrey und Johnson die Platte im November 2013 aufnehmen, hat Johnson Krebs im Endstadium. Anders gesagt: Er geht davon aus, dass dies sein letztes Album wird und möchte sich gebührend verabschieden. „Man wusste nie, ob Wilko am nächsten Tag überhaupt noch leben würde“, erzählt Daltrey im Interview mit dem Classic Rock Magazin. Doch dann geschieht ein Wunder: Bei einem Arzttermin kommt raus, dass der Krebs nicht so aggressiv ist wie gedacht. Daltrey überredet Johnson zu einer Operation, wenig später ist der Musiker wieder krebsfrei – und erlebt im Jahr 2022 immerhin noch seinen 75. Geburtstag.

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