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Popkultur

10 Aerosmith-Songs, die man kennen muss

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Aerosmith
Foto: Fin Costello/Redferns/Getty Images

In den letzten 50 Jahren haben Aerosmith fleißig am Evangelium des Hard Rock mitgeschrieben. Diese zehn Songs der Toxic Twins verdienen dabei eine Medaille für besondere Verdienste um die Stromgitarrenmusik.

von Björn Springorum

Bei Aerosmith sind Superlative gerade gut genug. Erfolgreichste Rockband der Vereinigten Staaten, weltweit über 150 Millionen verkaufte Platten und insbesondere in den Achtzigern ein wahnwitziger Rauschmittelkonsum. Der brachte dem Songschreiberduo Steven Tyler und Joe Perry den Beinamen Toxic Twins ein und ließ selbst Mick Jagger und Keith Richards wie Chorknaben aussehen. Bis auf eine kleine Delle in den Achtzigern sind Aerosmith seit einem halben Jahrhundert Rock-Adel, die unumstrittenen Helden Bostons. Das liegt auch an diesen zehn Songs, die unserer Meinung nach besonders ikonisch sind.


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1. Mama Kin (1973) 

Mit ihrem selbstbetitelten Debüt gelingt Aerosmith 1973 ein furioses, wenn auch damals weitgehend unbeachtetes Debüt. Der Rolling Stone bespricht die Platte nicht mal, zudem steht sie im Schatten von Bruce Springsteens Debüt, das die Plattenfirma Columbia am selben Tag veröffentlicht. Andere Kritiken beschreiben Aerosmith als wenig geglückten Stones-Abklatsch. Am Vergleich mit den Glimmer Twins ist aber tatsächlich was dran, wie auch der ewige Live-Favorit Mama Kin zeigt: ein straighter, bluesiger Rocker mit Verve und Saxophon. „Diese Nummer brachte ich mit mir, als ich bei Aerosmith einstieg“, sagte Steven Tyler mal. Gut so!

2. Back In The Saddle (1976) 

Wer ein Album mit einem Banger wie Back In The Saddle eröffnet, ist 1976 ganz klar auf dem Vormarsch. Sollte man zumindest meinen. Denn die Kritiker*innen, die schreiben Aerosmith nach ihrem Durchbruch Toys In The Attic schon wieder ab. Diesmal heißt es, man wäre ein guter Led-Zeppelin-Klon. Schon feist, wenn man bedenkt, wie viel Qualität Aerosmith auf ihrer vierten Platte Rocks abliefern – übrigens Kurt Cobains liebste Platte der Bostoner. Ein Killer-Riff, dicke Produktion und all diese Extravaganz mit wiehernden Pferden, knallenden Peitschen und einem jodelnden Steven Tyler am Ende… wenn schon Hard-Rock-Megalomanie, dann richtig. 

3. Seasons Of Wither (1974) 

Aerosmiths zweites Album Get Your Wings zeichnet sich ja vor allem dadurch aus, dass es damals keinen einzigen Hit produzieren kann. Über die Jahre ist aber fast jeder Song zu einem echten Fan-Favoriten geworden – darunter natürlich auch Seasons Of Wither, einer von Steven Tylers Lieblingssongs und das Aerosmith-Gegenstück zu Don’t Fear The Reaper. Nur ohne Cowbell. In der klagenden Ballade besingt Tyler mal weder Geschlechtsverkehr noch Alkohol und malt das Bild einer trostlosen Winterlandschaft in Massachusetts. Balladen können Aerosmith eben schon sehr früh.

4. What It Takes (1989)

In den Neunzigern kennt man Aerosmith vor allem durch Balladen wie Crazy oder I Don’t Want To Miss A Thing. Alles schön und gut, doch ihre vielleicht schönste Ballade befindet sich auf Pump: What It Takes ist schwer, dramatisch, monumental – und erinnert in den Piano-Chords sogar ein wenig an A Day In The Life von den Beatles.

5. Janie’s Got A Gun (1989)

Mit Pump lösen Aerosmith zum Ende der Achtziger endgültig die Handbremse und marschieren ganz nach oben. Pump ist 1990 die vierterfolgreichste Platte in den USA und produziert Klassiker wie Love In An Elevator oder das ernste Janie’s Got A Gun, für das es sogar den ersten Grammy gibt. Die ausladende, epische Halbballade hat einen ernsten Hintergrund und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich nach einer Vergewaltigung an ihrem Vater rächt. Zum Einsatz kommen ein Korg-Synthesizer und allerlei seltsame Instrumente, dazu gibt es ein grandioses Solo und psychedelische Melodien. Fun fact: Das Video wurde von Thriller-Maestro David Fincher gedreht.

6. Amazing (1993) 

Get A Grip ist das weltweit erfolgreichste Album von Aerosmith. Es ist auch das, wofür die Band am meisten Kritik einstecken musste. In der sehr balladenlastigen Platte sehen viele den absoluten Ausverkauf – schon witzig bei einer Band, die schon bis zu diesem Song dutzende Millionen Platten verkauft hat. Stellvertretend für alle sehr guten Balladen auf Get A Grip steht Amazing – love it or hate it.

7. Dude (Looks Like A Lady) (1987)

Mit Permanent Vacation beginnt das große und beispiellose Aerosmith-Comeback, das in Pump seine Vollendung findet. Chuzpe, Charme, Übermut und Sleaziness sind endlich zurück im Sound einer Band, die 1987 so gut klingt wie nie zuvor. Dude (Looks Like A Lady), ein euphorisierender Good-Time-Rocker mit großen Hooks, wird von Mötley-Crüe-Sänger inspiriert, den Aerosmith bei einem Barbesuch mal für eine Frau halten. Glam-Rock-Ironie vom Feinsten: In den Siebzigern hätte das auch Aerosmith passieren können.

8. Sweet Emotion (1975)

Einer der größten Rock-Songs der Siebziger steht auf Toys In The Attic: Sweet Emotion ist ein wegweisender Track für Band und Genre gleichermaßen – ein ruhiger, ahnungsvoller Einstieg, dann ein überlebensgroßes Riff und eine Steigerung in ein wildes Crescendo. Hölle, selbst der Bass ist legendär. Die Single wird der erste große Hit für die Band, das Album ist bis heute ihr erfolgreichstes in den USA. Classic-Rock-Geschichte vom ersten bis zum letzten satten Riff.

9. Walk This Way (1975) 

Schon die Originalversion von Toys In The Attic über einen High-School-Nerd und sein erstes Mal ist ein herrlich frivoles Stück Rockmusik. Wirklich bedeutsam wird die Nummer aber erst 1986, als niemand mehr über Aerosmith redet. Run-DMC samplen die Nummer, laden Steven Tyler und Joe Perry dazu ein – und verhelfen der Band zu einer der größten Comeback-Storys der Rockgeschichte. Ganz nebenbei geben sie dem Crossover mit einem frühen Beweis für die Verträglichkeit von Hip-Hop-Beats und Rock-Riffs Starthilfe.

10. Dream On (1973) 

Der singulär größte Moment in der Vita von Aerosmith passiert schon auf ihrem Debüt: Dream On ist mehr Fabel als Song, ein singuläres Monument der Siebziger. Das Riff, der Chorus, der Gesang, die Stimmung, das schleppende Tempo – einfach alles schreit „Hymne“. Rapper Eminem bedient sich 2002 für Sing For The Moment reichlich an der Nummer – also fast 30 Jahre nach Veröffentlichung. Hip-Hop und Aerosmith, das hat eben Tradition.

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