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Popkultur

Cliff Williams: So landete der britische Bassist 1977 bei AC/DC

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Cliff Williams
Foto: Scott Legato/Getty Images for BT PR

Er löste am 27. Mai 1977 Mark Evans ab und durfte mehr Zeit mit AC/DC verbringen als Gründungsmitglied Malcolm Young. Schon seit 45 Jahren spielt Cliff Williams den Bass für die australischen Hardrocker, wenn auch mit einer kleinen Unterbrechung. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass er bei Angus und Co. anheuerte?

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Power Up von AC/DC anhören:

Über die Bassisten sprechen wir viel zu selten, obwohl sie für das groovige Fundament unser aller Lieblingsmusik zuständig sind. Das gilt auch für den Tiefton-Experten Cliff Williams, der bei AC/DC im Schatten überlebensgroßer Rockstars wie Angus Young und Brian Johnson steht. Heute soll es nur um ihn gehen und darum, wie Williams bei AC/DC gelandet ist. Unsere Geschichte beginnt Ende der Vierziger in der Nähe von London.

Zur Welt kommt Cliff Williams am 14. Dezember 1949 in der Stadt Romford, die zur britischen Region Greater London gehört. Kurz vor seinem zwölften Geburtstag zieht er mit seiner Familie in die Gemeinde Hoylake bei Liverpool. In der Gegend um die Heimatstadt der Beatles entwickelt sich gerade die Merseybeat-Szene, die Williams so sehr begeistert, dass er mit 13 eine eigene Band gründet. Das Bassspiel bringt er sich weitestgehend selbst bei. Mit 16 bricht er die Schule ab und arbeitet tagsüber als Techniker. Abends tritt Williams als Musiker auf — und weiß vermutlich noch nicht, dass er damit den Grundstein für eine jahrzehntelange Karriere auf dem Rockolymp legt.

Fast hätte Cliff Williams die Musik aufgegeben

1966 zieht der 17-jährige Williams in die britische Hauptstadt London, wo er sich mit Jobs in Abbruchunternehmen und Supermärkten über Wasser hält. Seine erste größere Band Home gründet er im Jahr 1970. „Home haben sich 1974 aufgelöst, nachdem wir drei Alben rausgebracht hatten“, erinnert sich Williams im Podcast Striking A Chord von Ernie Ball. „Wir waren auch ein bisschen auf Tour und haben in Europa ein bisschen Lärm gemacht. Das war ziemlich gut, aber die Band trennte sich 1974. Danach ging es mit einer Gruppe namens Bandit weiter. Das lief bis 1977 und wir haben zusammen eine Platte veröffentlicht. Ich glaube, sie wollten damals noch eine aufnehmen, aber das hat sich verlaufen.“

Nach der Auflösung der Bandits denkt Cliff Williams ernsthaft darüber nach, die Musik an den Nagel zu hängen. Doch einer seiner ehemaligen Kollegen erzählt ihm von einer AC/DC-Audition und überredet Williams dazu, bei den australischen Hardrockern vorzuspielen. Die sind nach Mark Evans’ Rauswurf nämlich nach London gereist, um dort einen neuen Mann für die vier Saiten zu finden. „In Australien kannten sie schon alle Bassisten“, erklärt Williams im Interview. „Das soll nicht respektlos klingen, was die australischen Bassisten betrifft, aber sie kannten dort einfach schon alle. In London wollten sie wohl in einem größeren Pool fischen.“ Als Williams vorspielt, beenden AC/DC ihre Suche.

Musikalisches Können und gutes Aussehen: Cliff Williams darf mitmachen

Am 27. Mai 1977 steigt Cliff Williams offiziell bei AC/DC ein. Den Zuschlag erhält er laut Angus Young nicht nur wegen seines musikalischen Könnens, sondern auch wegen seines Aussehens — in der Hoffnung, dass Williams mehr Zuschauerinnen zu den Konzerten der Gruppe lockt. Ob Williams das gelungen ist, wissen wir nicht, aber folgende Dinge können wir mit Sicherheit sagen: Mit Powerage (1978), Highway To Hell (1979) und For Those About To Rock We Salute You (1981) spielt Cliff Williams auf einigen der legendärsten AC/DC-Alben überhaupt. Durch seine Beteiligung an Back In Black (1980) darf er sich damit rühmen, den Bass für die erfolgreichste Rock-Platte aller Zeiten eingespielt zu haben. Und noch heute wirkt er an großartigen AC/DC-Veröffentlichungen wie Black Ice (2008), Rock Or Bust (2014) und Power Up (2020) mit. Hoffen wir, dass er uns noch einige Jahrzehnte erhalten bleibt!

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