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Popkultur

Zum Start der Open-Air-Saison: Die 10 ikonischsten Festivalauftritte aller Zeiten

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FREDDIE MERCURY
Titelfoto: Steve Rapport/Getty Images

David Bowie um fünf Uhr morgens, Kurt Cobain im Rollstuhl, Bob Dylan elektrisch: Diese zehn Festivalgigs haben Musikgeschichte geschrieben. Und stimmen ein auf die erste Freiluftsaison seit 2019.

von Björn Springorum

1. Bob Dylan – Newport Folk Festival, 1965

Ein Jahr vor dem „Judas!“-Ruf tritt Bob Dylan beim Newport Folk Festival 1965 auf. Und er wagt es doch tatsächlich, eine elektrische Gitarre zu spielen. Skandal, Zeter und Mordio! Unnötig zu erwähnen, dass sein Auftritt brillant und seine Attitüde schon damals bewundernswert renitent ist.

2. Jimi Hendrix – Monterey, 1967

Alles beginnt 1967 in Monterey. Es ist eines der ersten Rock-Festivals überhaupt (schlanke zwei Jahre vor Woodstock), es ist das erste große Konzert der Jimi Hendrix Experience in den USA und es ist das Epizentrum des Summer of Love. Am 18. Juni 1967 will das 24-jährige Wunderkind Hendrix, diese Mischung aus Feuerpriester, Sexgott und Jahrtausendkünstler, beweisen, ws in ihm steckt – und zündet während des Gigs einfach mal seine Gitarre an . Seine Anbetung der Flammen sieht nicht nur verdammt eindrucksvoll aus, sie hat auch einen PR-Zweck: Clever übertrumpft er damit The Who, die anschließend spielen und zum Finale natürlich wieder ihre Gitarre zerdeppern.

3. The Who – Woodstock, 1969

Müßig eigentlich, eine einzelne Performance aus diesem schlammigen, lysergischen, chaotischen Fieberwahn herauszulösen. Weil man aber so gut wie immer Hendrix und seinen verzerrten Abgesang auf die Nationalhymne heranzieht, entscheiden wir uns heute mal für The Who, die am Morgen des 17. August 1969 um halb sechs auf die Bühne gehen. Egal, Zeit und Raum waren da längst abgeschafft. Die wilde, sehr körperliche, laute und aggressive Show von The Who resultiert aus der schlechten Stimmung der Band. Die bekommt Aktivist Abbie Hoffman zu spüren, der sich erst Pete Townshends Mikro schnappt und dann von Townsheds Gitarre von der Bühne geprügelt wird. Randnotiz: Für ein Festival des Friedens gab es für die Nummer unpassend viel Applaus. Als The Who von der Bühne gehen, lassen sie eine zerstörte Gitarre und dröhnendes Bass-Feedback zurück. The Who – immer schon wilder und gefährlicher als alle anderen.

4. Led Zeppelin – Bath, 1970

Am Sonntag, den 28. Juni 1970, machen Led Zeppelin der Rock’n’Roll-Welt klar, dass es keine Grenzen für sie gibt. In nur zwölf Monaten wurden sie von einer moderat bekannten Rockband zu Göttern. 150.000 Menschen kamen in die englische Küstenstadt, überwiegend wegen Led Zep. Die nutzen ihre Headliner-Position für ein langes Set, mit dem sie ihrer Heimat ihren Superstar-Status mal gehörig unter die Nase reiben wollen. Und das mit Gusto, Bravado und Grandezza tun.

5. David Bowie – Glastonbury, 1971

Manchmal lohnt es sich, sehr lang wach zu bleiben. Oder sehr früh aufzustehen. Bei David Bowies Glastonbury-Stunt 1971 waren das gerade mal 12.000 Menschen. Die aber kommen am 23. Juni 1971 um fünf Uhr morgens in den Genuss eines einzigartigen Akustik-Sets, bei dem Bowie nach dem Erfolg von Space Oddity seine Wandlungsfähigkeit mal so richtig aufblitzen lässt und Songs wie Oh! You Pretty Things in Unplugged-Versionen spielt.

6. Queen – Live Aid, 1985

Man kann darüber streiten, ob U2s improvisierter Auftritt oder Queens straffes, ökonomisches Medley der eigentliche Höhepunkt des megalomanischen Benefiz-Spektakels Live Aid ist. Fakt ist: Queens 20 Minuten haben die größere Signalwirkung. Die Band hat sich wieder zusammengerauft, Mercurys Stimme überstrahlt alles und Bohemian Rhapsody ist einer dieser Musikmomente für die Ewigkeit.

7. Nirvana – Reading, 1992

1992 werden Nirvana von der Wirklichkeit eingeholt. Der Grunge-Traum wird zum Albtraum, eine aus Rebellion und Antithese gestartete Bewegung wird vom Mainstream ausgeschlachtet – Boulevardpresse inklusive, die Kurt Cobain 1992 als abgehalfterten Junkie darstellen. Cobain reagiert mit gewohnt zynischem Gespür für eine Situation und lässt sich in einem Rollstuhl auf die Bühne schieben. Die Show danach geht in die Annalen ein – anarchisch, kraftvoll, versengend.

8. Manic Street Preachers – Reading, 1994

1994 treten die Manic Street Preachers ohne ihren Gitarristen Richey Edwards auf. Der befindet sich nach einem Selbstmordversuch damals im Krankenhaus, die Band zieht eine der größten Shows ihrer Karriere als Trio durch und legt sich mächtig ins Zeug. Es ist nur der Anfang der Tragödie rund um Edwards: Am 1. Februar 1995, einen Tag vor ihrer USA-Tournee, verschwindet er spurlos. Mehrfach wollen ihn Menschen gesehen haben – auf Goa, Fuerteventura. Doch er taucht nie wieder auf und wird 2008 offiziell für tot erklärt. Wenige Monate zuvor stehen die Manic Street Preachers wieder in Reading auf der Bühne – und widmen ihm ihr Set.

9. Oasis – Glastonbury, 1994

Ihr Triumph von 1994 zeigt, wie schön es gewesen wäre, wenn Oasis ihre Egos im Griff gehabt hätten. Ihre bis dato größte Show ist das Ereignis, das sie zu überlebensgroßen Rockstars macht – mit allen Konsequenzen. Es ist aber auch die Show, die zeigt, wie es dazu kommen konnte: Die Band ist nicht gut, sondern genial, alles passt, hier wird spürbar Geschichte geschrieben.

10. Amy Winehouse – Glastonbury, 2004

Im verregneten Sommer 2004 ist Amy Winehouse noch einen Quantensprung von dem zerstörerischen Ruhm entfernt, der sich ab Back To Black aus der Spur bringen und letztendlich vernichten wird Ein halbes Jahr zuvor war ihr Debüt Frank erschienen, ein vielbeachtetes Werk zwischen Soul, Pop und Jazz, das bei ihrem Glastonbury-Debüt 2004 schon viele Freunde hatte. Die standen im Matsch und sahen eine junge, fröhliche, zufriedene Amy Winehouse, die sang als gäbe es nichts natürlicheres auf der Welt. Das tat sie drei Jahre später auch noch. Nur die Fröhlichkeit, die war dann schon verschwunden.

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Zeitsprung: Am 18.8.1969 beendet Jimi Hendrix das legendäre Woodstock Festival.

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Home is where your bunte M&Ms is: Die verrücktesten Backstage-Wünsche

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Backstage Header
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Für ihre sogenannten „Hospitality Rider“ fallen Musikstars die verrücktesten Anforderungen ein. Ob bunte M&Ms, Haartrockner oder Würgeschlangen: Hinter der Bühne scheint einfach alles möglich zu sein. Die 15 verrücktesten und unterhaltsamsten Backstage-Wünsche haben wir für euch zusammengestellt.

von Timon Menge

Vorweg sei gesagt: Um kaum etwas Ranken sich so viele Mythen und Gerüchte wie um die Backstage-Wünsche der großen Rock- und Pop-Sternchen. Die folgende Liste sollte also keinesfalls zu ernst genommen werden. Allzu abwegig klingt vieles davon allerdings nicht …

15. Die Beatles und Elvis: bescheidene Rockstars

Beginnen wir mit den Pflegeleichtesten in unserer Liste. Laut New York Post verlangten die Beatles in ihren Backstage-Räumen bloß einen Schwarzweißfernseher und einige Flaschen Coca-Cola. Ganz schön genügsam für die größte Band aller Zeiten. Elvis wünschte sich hinter der Bühne angeblich nichts weiter als zehn Softdrinks und vier Gläser Wasser.

14. Slipknot futtern aus der Dose

Slipknot unterstreichen mit ihrem Hospitality Rider auf sympathische Art und Weise ihre proletarische Herkunft und legen Wert auf Dinge wie Dosenravioli, Kaubonbons, Feuchttücher und Socken aus der Dose. Ob die Lebensmittel und die Socken etwas miteinander zu tun haben, ist nicht überliefert.

13. Eminem liebt Taco Bell

In den USA zählt Taco Bell zu den berühmtesten Fast-Food-Ketten überhaupt. Jenseits der Landesgrenzen ist das mexikanisch beeinflusste Schnellrestaurant allerdings kaum anzutreffen. Genau deshalb steht in den Backstage-Anforderungen von Rapper Eminem explizit: „A selection of Taco Bell (Mexican-themed fast food) — imported from America“.

12. Die Beach Boys verlangen weiches Toilettenpapier

Wenn es um die Auswahl des richtigen Klopapiers geht, hatten die Beach Boys genaue Vorstellungen. „VERY SOFT“ sollte sich das Abputzen anfühlen. Außerdem legten die Musiker Wert auf Recycling-Mülleimer im Essensbereich. „Die Beach Boys und der Planet danken euch“, war an entsprechender Stelle im Hospitality Rider der Band zu lesen.

11. DJ Shadow gräbt gern nach Vinyl

Hip-Hop-Legende DJ Shadow verlangt bei jedem Konzert nach einer Liste aller lokalen Plattenläden, um in seiner Freizeit nach neuen LPs stöbern zu können. Wenn er in der Stadt ist, lohnt es sich also, die umliegenden Anlaufstellen für das schwarze Gold im Blick zu behalten. Vielleicht lauft ihr ihm ja über den Weg.

10. Lady Gaga mag keinen Stinkekäse

Nachvollziehbar: Lady Gaga möchte nicht, dass es in ihrem Backstage-Bereich nach Käsetheke im Sommer riecht. Folglich steht in ihrem Hospitality Rider, dass beim Catering unterschiedliche Käsesorten zur Verfügung stehen sollen, aber nur wenn sie „non-smelly“ und „non-sweaty“ sind.

9. Van Halen und die braunen M&Ms

Diese Geschichte haben wir fast alle schon einmal gehört, doch man kann sie unmöglich auslassen: Als Van Halen 1982 durch die USA touren, bestellen sie für ihren Backstage-Bereich unter anderem eine Schüssel M&Ms. Doch Vorsicht: „Absolutely no brown ones!“, heißt es im Rider der Band. Andernfalls droht der ersatzlose Konzertabbruch.

8. Adele mag keinen Bio-Honig

Während viele Pop-Stars hinter der Bühne Wert auf Bio-Lebensmittel legen, verlangt Adele in ihrem Rider explizit „non-organic honey“, also Nicht-Bio-Honig. Welche Beweggründe sie dafür hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Außerdem sagt man, dass sie keine Tomaten auf ihren Sandwiches mag.

7. James Brown hat die Haare schön

Soul-Legende James Brown hatte nicht nur eine beeindruckende Stimme, sondern auch stets schicke Haare. Damit das auch so blieb, verlangte der Sänger in seinem Backstage-Bereich nach einer Trockenhaube, wie man sie aus Friseursalons kennt. Außerdem auf seiner Liste: Champagner, ein Bügeleisen und ein Golfauto.

6. Amy Winehouse empfängt nur „große Jungs“

Zu den Hospitality-Anforderungen von Soul-Queen Amy Winehouse gehörten die unterschiedlichsten Dinge, von Whiskey über Pizza bis hin zu Camel Lights. Besonders lustig mutet aber ein Schild an, dass die Sängerin bei jeder ihrer Shows an der Tür ihres Zimmers anbringen ließ: „Only big boys can enter“, also „Zutritt nur für große Jungs“.

5. Rihanna hat es gern gemütlich

Rihanna legt in ihren Backstage-Räumlichkeiten Wert auf Duftkerzen. Aber nicht auf irgendwelche Duftkerzen, sondern die Sorte „Archipelago Black Forest“ muss es sein. Außerdem verlangt sie vor Auftritten nach einem Teppich mit Tierfellmuster, der unbedingt sauber sein muss, weil sie barfuß darüber läuft.

4. Kanye West steht auf Slushy-Cocktails

Rapper Kanye West scheint eine Vorliebe für Cocktails zu haben, vor allem für gefrorene. So lässt er sich für eine Tour eine Slushy-Maschine hinter die Bühne stellen, die zwei verschiedene Sorten enthält: Grey Goose (Wodka) mit Limo sowie Hennessy (Cognac) mit Coca-Cola. Prost!

3. Nikki Sixx wünscht sich eine Würgeschlange

Dass die Rider-Wünsche von Nikki Sixx wirklich ernst gemeint sind, kann man kaum glauben. Aber erfahrungsgemäß ist es ja so: verrückt, verrückter, Mötley Crüe. So verlangt der Bassist der Glam-Metaller zeitweise, dass er im Backstage-Bereich eine mindestens 4,5 Meter lange Boa Constrictor vorfindet. Warum auch immer.

2. Iggy Pop erwartet „sieben Zwerge“

Noch verrückter wird es in den Backstage-Anforderungen von Iggy Pop. „Pizza für die Obdachlosen“ liest sich fast noch harmlos, doch die Punk-Legende fordert auch „sieben Zwerge“ sowie Brokkoli, der bereits kleingeschnitten ist — damit man ihn besser entsorgen kann.

1. Madonna nimmt ihr ganzes Wohnzimmer mit

Madonna denkt das Wohlbefinden hinter der Bühne etwas größer und lässt bei jedem ihrer Konzerte ihr komplettes Wohnzimmer auf- und abbauen. Das klingt im ersten Moment  großspurig. Wenn man sich in die Lage einer vielreisenden Künstlerin hineinversetzt, die fast nie zuhause ist, irgendwie aber auch nicht.

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Popkultur

blink-182: Alle Studioalben im Ranking

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blink-182 HEADER
Foto: Estevan Oriol/Getty Images

Fans freuen sich schon auf das kommende blink-182-Album One More Time, das im Oktober 2023 erscheinen wird. Kein Wunder: Endlich ist das Trio DeLonge/Hoppus/Barker wieder vereint! Grund genug, einmal einen Blick auf den bisherigen Studiooutput der kalifornischen Poppunker zu werfen und ihre Studioalben zu ranken.

von Markus Brandstetter

1. Enema Of The State (1999)

 Mit Enema Of The State schufen blink-182 1999 eines der bekanntesten und beliebtesten Pop-Punkalben aller Zeiten. Songs wie What’s My Age Again und All The Small Things sind heute aus Setlists nicht mehr wegzudenken, mit Adam’s Song bewiesen die Fun-Punker, dass sie auch ernste und traurige Songs draufhaben. Keine Frage: Enema Of The State ist unverkennbar ein Kind der Endneunziger, zeigt sich aber auch 2023 gut gealtert und zeitgemäß. Mit dem Album inspirierten Hoppus, DeLonge und Barker Heerscharen an neuen Bands – und wurden selbst zu Megastars.

 2. blink-182 (2003)

 Man könnte dieses Werk auch das ambitionierte Album von blink-182 nennen. Nachdem das Trio bereits auf den beiden Vorgänger-Longplayern bewiesen hat, dass es auch mal ernst zugehen kann, stand hier der Spaßpunk fast gänzlich im Hintergrund. Egal, ob der fulminante Opener Feeling This, die Megaballade I Miss You oder Songs wie Violence, Obvious, Always oder Down: Das selbstbetitelte Album hält jede Menge Schätze (und ein Feature mit Cure-Sänger Robert Smith) parat. Nur der vertonte Brief ist dann doch ein wenig zu kitschig. Mit blink-182 fanden Tom, Mark und Travis ihren Höhepunkt – ehe die Band auf Eis gelegt wurde.

 3. Take Off Your Pants And Jacket (2001)

 Definitiv zu den Karrierehighlights zählt auch Take Off Your Pants And Jacket aus dem Jahr 2001. Mit Songs wie The Rock Show, First Date, Anthem Part Two oder dem düsteren Stay Together For The Kids gelang Blink-182 eine ausgezeichnete Mischung, die nicht nur für Hoppus einen Schritt nach Vorne von Enema Of The State darstellt. Blink waren hier bereits auf der ganzen Welt bekannt – und zementierten ihren Status nochmal ein (auch dank grandioser Musikvideos).

 4. Dude Ranch (1997)

 Dude Ranch ist das zweite Album der Band, dass am 5. August 1997 veröffentlicht wurde. Am Schlagzeug saß damals noch nicht Travis Barker, sondern Scott Raynor. Hier etablierten blink-182 ihren eigenständigen Sound – Songs wie Josie, Dammit oder Boring machen auch heute noch großen Spaß.

 5. California (2016)

Zwischen Mark Hoppus/Travis Barker und Tom DeLonge war es freilich nicht immer einfach. Die erste Rückkehr wurde mit dem eher mittelmäßigen Neighbourhoods gefeiert, danach war wieder Schluss. blink-182 ersetzen DeLonge mit  Matt Skiba (Alkaline Trio) und veröffentlichten 2016 das Album California. Musikalisch war das Album eine Rückkehr zu dem, was man vor Neighbourhoods und dem selbstbetitelten Album von blink-182 gewohnt war – also gut gelaunter, eingängiger Punkrock. Klar, ohne DeLonge war es nicht dasselbe, aber Skiba bewies sich als ausgezeichneter Ersatzmann, der die Band wohl auch zu einem guten Teil am Leben hielt.

 6. Chestshire Cat (1995)

 Platz sechs belegt das Debütalbum der Band. Klanglich ist dieses freilich noch etwas rau und unausgegoren, beinhaltet aber bereits tolle Songs wie Carousel, M+Ms und Wasting Time. Zunächst wurde das Album noch unter dem Bandnamen Blink veröffentlicht, da es aber eine andere Band mit den Namensrechten gab, entschied man sich für den Zusatz 182.

 7. Nine (2019)

 Platz sieben geht an das Album Nine – den zweiten Longplayer mit Matt Skiba. Für die Produktion zeichnete hier John Feldman (unter anderem Chef von Goldfinger) verantwortlich, auch etliche Co-Producer mischten mit. Mit Songs wie The First Time, Blame In On My Youth und On Some Emo Shit ist das Album durchaus solide, belegt aber wahrscheinlich nur in wenigen blink-182-Fanlisten die vorderen Plätze.

 8. Neighbourhoods (2011)

Neighbourhoods war leider nicht die Reunion, die sich Fans nach dem indefinite hiatus nach dem unbetitelten Album erwartet hatten. Zwar fanden Tom DeLonge, Mark Hoppus und Travis Barker wieder als Band zusammen — aufgenommen wurde aber getrennt voneinander. Irgendwie merkt man Neighbourhoods einfach in jeder Sekunde an, dass zwischenmenschlich wie auch musikalisch einfach das fehlte, was blink-182 ausmacht. Immerhin: Die Reunion, die wir uns damals erhofften, bekommen wir wohl mit dem kommenden Album endlich serviert!

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Popkultur

Zeitsprung: Am 27.9.2013 erscheint der Metallica-Film „Through The Never“.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 27.9.2013.

von Christof Leim

Fette Konzertaufnahmen, eine ebenso surreale wie brutale Rahmenhandlung, und beides auf mysteriöse Weise verbunden: Was Metallica in ihrem 3D-Film Through The Never veranstalten, fällt aus dem Rahmen. Am 27. September 2013 erschien der Streifen.


Hört hier in den Soundtrack zu Through The Never rein:

Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.

Musikfilm? Fantasythriller? So genau kann man es gar nicht sagen. Metallica: Through the Never, wie der Film mit vollem Titel heißt, kann beides – und verzahnt die Welten. Im Mittelpunkt steht eine Show der Metal-Giganten, bei der in Sachen Produktion alle Register gezogen werden: Licht, Pyros, Krawall, die Bühne steht in der Mitte der Halle, darauf tauchen immer wieder überdimensional Elemente aus den Metallica-Artworks auf, etwa die Statue von …And Justice For All, das Klo von Metal Up Your Ass oder die Kreuze von Master Of Puppets. Es gibt viel zu gucken, die Band ist gut drauf, die Setlist kann sich hören lassen – und dank der 3D-Technik kommt der Zuschauer richtig nah ran, als wäre er an den beiden Abenden 2012 in Vancouver und Edmonton dabei gewesen.

Dem gegenüber steht eine Rahmenhandlung wie eine Mischung aus Mad Max und urbanem Endzeit-Thriller, gleichermaßen surreal wie actionreich inszeniert und packend gefilmt. Dabei sehen wir den Roadie Trip, der für die Band etwas besorgen soll und sich in einer Stadt voller Aufstände, Explosionen und mörderischen Reitern wiederfindet. Auch hier scheppert es gewaltig.



Mehr Trailer gibt es hier und hier.

Musik und Geschichte laufen im Wechsel, überlappen sich gelegentlich, und scheinen nur auf den ersten Blick unverbunden. Mal mehr, mal weniger deutlich nimmt die Handlung Bezug auf die Texte, die Hetfield gerade singt. Umgekehrt wirkt sich das Geschehen draußen subtil auf die Show aus. So versagt Hetfields Mikro kurz, als Trip auf seinem, äh, Trip zu scheitern droht. Hier hat sich also jemand etwas gedacht…



Nur wird nicht ganz klar, was das denn sein soll: Erklärt wird nichts, weder die sondersame Synchronizität noch die Apokalypse auf den Straßen. Das Abenteuer des Roadies endet damit, dass er es durch Feuer und Flammen schafft, eine Ledertasche zurück in die Konzerthalle zu bringen. Die steht dann neben den vier Musikern, als sie zum Abschluss in der leeren Halle das epische Instrumental Orion spielen. Was drin ist, bleibt offen, und auch die Bandmitglieder halten sich später bedeckt. Filmfreak Lars Ulrich wird zitiert mit „Es ist schön, einen Cliffhanger zu haben“. Trivia-Freaks weisen darauf hin, dass es sich bei Orion um eines der schönsten Vermächtnisse des verstorbenen Bassisten Cliff Burton handelt und der Streifen an seinem Todestag in die Kinos kommt. Enthält die Tasche also quasi „den Geist von Cliff“? Das zumindest reimen sich einige der fantasievolleren Anhänger im Netz zusammen. Womöglich gibt es hier aber viel weniger Hintergrundgeschichte, denn vor allem sprechen Fans nach dem Film weltweit darüber, was denn nun verdammt nochmal in dem blöden Ding drinsteckt. Das bleibt im Gedächtnis, und damit ist ja auch ein Ziel erreicht.



Taugt das alles denn? Gute Frage. Die Konzertszenen können einiges, sprechen aber eigentlich nur Metallica-Fans an. Die unerklärte Rahmenhandlung hingegen wirkt trotz ihres hohen Unterhaltungswertes latent unbefriedigend. Die Kritiken für Through The Never fallen größtenteils gut aus, und auch der Soundtrack – de facto ein neues Livealbum, ausnahmsweise ohne (!) Seek & Destroy – wird gelobt. Rein geschäftlich wird das Unterfangen aber zum Flop. Die Band, die die Produktion selbst verantwortet, verliert etliche Millionen Dollar. Sie werden es verschmerzen können. Lars Ulrich sagt in einem Interview, der Film sei „nicht wie irgendein anderer“, und damit hat er Recht. Gefragt nach der Motivation, dieses Projekt anzugehen, erklärt Hetfield einfach „Warum nicht?“ – und fasst so Attitüde von Metallica gegenüber neuen Herausforderungen prägnant zusammen. Sagen wir es so: Through The Never ist sehenswert. Aber vielleicht nur einmal.


Auf ihren Kanälen haben Metallica etliche Trailer, Ausschnitte und Making-ofs veröffentlicht und in dieser sehenswerten Playlist zusammengefasst:

Zeitsprung: Am 6.6.2004 spielen Metallica das einzige Mal ohne Lars.

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