------------

Popkultur

„A Day At The Races“ von Queen: Das Sequel zwischen zwei Mega-Erfolgen

Published on

Queen
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Ihren Durchbruch haben Queen 1976 bereits hinter sich. Spätestens mit ihrem vierten Album A Night At The Opera (1975) konnten sich die Briten ein internationales Publikum erspielen und erreichten zum ersten Mal Platz eins der englischen Charts. Ein Jahr später schiebt die Gruppe mit A Day At The Races eine Fortsetzung der Erfolgsplatte hinterher — und wird sogar von einem der Marx Brothers nach Los Angeles eingeladen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch A Day At The Races von Queen anhören:

Als Queen im Juli 1976 das Studio The Manor in Oxfordshire betreten, liegt die Tour zu ihrem ersten Mega-Erfolg A Night At The Opera bereits drei Monate zurück. Die letzte Show der Konzertreise ging am 23. April 1976 in Brisbane, Australien über die Bühne. Nun nehmen Queen die Arbeit an A Day At The Races auf, dem direkten Nachfolger von A Night At The Opera. Zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte verzichten die Briten auf ihren bisherigen Stammproduzenten Roy Thomas Baker und nehmen die Produktion selbst in die Hand. Das Ergebnis: ein bunter Blumenstrauß unterschiedlichster Rock-Hits. Das sind ihre Geschichten.

Rock n‘ Roll statt Astrophysik

Das wäre zum Beispiel die Rock-Ouvertüre Tie Your Mother Down, die Brian May bereits 1968 zu Papier bringt, also acht Jahre vor der Veröffentlichung von A Day At The Races. Zu jener Zeit weilt er auf Teneriffa und bereitet gerade seine Doktorarbeit in Astronomie vor, mit der er ab 1970 beginnt. (Seinen Doktortitel in Astrophysik erhält May erst 2007, doch das ist eine andere Geschichte.) Eigentlich hält May seine Komposition zunächst für eine Rohfassung, doch als er das Stück 1976 mit ins Studio bringt, findet Frontmann Freddie Mercury die Nummer so gut, dass daran kaum noch etwas verändert wird.

Ein kleines Meisterstück legen Queen vor allem mit der ersten Single Somebody To Love vor. Ähnlich wie Bohemian Rhapsody, handelt es sich bei der Nummer um einen pompösen Song, für den Mercury, May und Schlagzeuger Roger Taylor ihre Gesangsstimmen im Studio vervielfältigen. Dabei entsteht ein kleines Rock-Pop-Epos, mit dem sich Komponist Freddie Mercury vor Soulsängerin Aretha Franklin verneigen möchte, einer seiner größten Heldinnen.

Queens Besuch bei Groucho Marx

Die Namen ihres Doppelschlags A Night At The Opera und A Day At The Races entleihen Queen der Filmografie der Marx Brothers, die in den Dreißigern zwei Slapstick-Streifen mit diesen Titeln veröffentlicht hatten. Kurz nach der Albumveröffentlichung erhalten Queen deshalb eine ganz besondere Einladung: Groucho Marx höchstpersönlich gratuliert den Briten zu der hervorragenden Namenswahl und bittet die Band zu sich nach Los Angeles. Das lassen sich Freddie Mercury und Co. natürlich nicht zweimal sagen, zumal sie im März ohnehin durch Kalifornien touren. Bei ihrem Besuch schenken sie Marx nicht nur eine goldene Schallplatte, sondern auch ein A-Capella-Ständchen des Songs 39 von A Night At The Opera.

Ein riesiger Kronleuchter zum Thronjubiläum

Anschließend reisen Queen noch ein paar Tage durch die USA und Kanada. Am 8. Mai 1977 startet der europäische Teil der A Day At The Races-Tour, die Queen zum Beispiel auch nach Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf führt. Das letzte Konzert der Tournee spielen die Briten am 7. Juni 1977 in London. Dort treten sie zu Ehren des Silbernen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. auf und verwenden zum ersten Mal ihr legendäres „Crown Lighting Rig“, also eine Beleuchtungsanlage in Form einer Krone. Nur einen Monat später arbeiten Queen im Studio schon wieder an ihrem sechsten Album News Of The World (1977). Darauf befinden sich mit We Are The Champions und We Will Rock You zwei nicht ganz unbekannte Songs, die Queen noch höher auf den Rockolymp befördern, aber diese Geschichte erzählen wir ein anderes Mal.

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

Zeitsprung: Am 21.10.1974 gelingt Queen mit „Killer Queen“ der Durchbruch.

Don't Miss