------------

Popkultur

Scorpions, Eagles, Ramones: 10 Bands, die eigentlich kein „The“ im Namen haben

Published on

Ramones
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Viele Bands tragen ein „The“ im Namen, ob The Beatles, The Rolling Stones oder The Who. Es gibt allerdings auch einige Gruppen, bei denen das „The“ oft fälschlicherweise dazugedichtet wird. Wir haben uns zehn von ihnen angeschaut und auch gleich mal überprüft, wie es zu ihren Bandnamen gekommen ist.

von Timon Menge

1. Bee Gees

Die Bee Gees kennen wir alle als Könige der Discomusik, aber die Gruppe hat noch ein Vorleben: Von 1955 bis 1975 wandeln die Brüder Barry, Robin und Maurice Gibb vor allem auf rockigen und folkigen Pfaden. Und aus dieser Zeit stammt auch der Name des Trios. Ihre ersten Gehversuche unternehmen die Geschwister 1955 mit einigen Freunden als „The Rattlesnakes“. Im Mai 1958 verlassen zwei der Freunde die Band und aus den Rattlesnakes werden „Wee Johnny Hayes And The Blues Cats“ (mit Barry Gibb alias „Johnny Hayes“).

Im August desselben Jahres zieht Familie Gibb nach Australien, wo die Brüder mit der Musik ihr Taschengeld aufbessern. Das gelingt ihnen vor allem mit der Hilfe von Rennfahrer und -promoter Bill Goode, der die Jungs 1960 für die Rennstrecke in Redcliffe engagiert. Dort unterhalten die Gibb-Brüder auf der Ladefläche eines Trucks das Publikum und werden dafür buchstäblich mit Geld beworfen. Was sie aufsammeln, dürfen sie behalten. Doch nicht nur auf dem Speedway machen die drei Musiker schnell die Runde: Als der australische Radiomoderator Bill Gates auf das Trio aufmerksam wird, verpasst er der Gruppe kurzerhand den Namen „BGs“. Diese Abkürzung steht nicht etwa für „Brothers Gibb“, wie oft angenommen wird, sondern für Bill Gates’, Bill Goodes’ und Barry Gibbs Initialen. Ein „The“ kommt in der späteren Abwandlung „Bee Gees“ nicht vor.

2. Scorpions

Die Geschichte der Scorpions beginnt namenlos, denn zur Gründung heißt die Gruppe schlicht „Nameless“, weil sich Gitarrist Rudolf Schenker und Schlagzeuger Wolfgang Dziony nicht auf eine Bezeichnung einigen können. Die Musiker möchten zunächst auch nur berühmte Hits nachspielen, vor allem von den Beatles. Später steigen die Ambitionen und damit auch der Anspruch an den Bandnamen. Aus „Nameless“ werden die „Scorpions“, weil Rudolf Schenker möchte, dass man den Namen auf der ganzen Welt versteht. Das hat gut geklappt: Die Gruppe ist immer noch der größte deutsche Exportschlager in Sachen Hardrock.

3. Eagles

Der Bandname der Eagles hat seinen Ursprung in der Mojave-Wüste in Kalifornien. Dorthin unternehmen die Musiker zu Beginn der Siebziger nämlich einen gemeinsamen Ausflug, konsumieren den halluzinogenen Peyote-Kaktus und trinken reichlich Tequila. Was man in der Wüste eben so macht. Wie genau der Name zustande gekommen ist, darüber scheiden sich die Geister. So behauptet Gitarrist Don Felder zum Beispiel, dass der ehemalige Eagle Bernie Leadon auf die Bezeichnung gekommen sei, weil er in der Mojave-Wüste von einem Buch über die Hopi erzählt habe. Songschreiber J. D. Souther hingegen behauptet, dass Sänger Glenn Frey während des Ausflugs Adler im Himmel gesehen und laut „Eagles!“ gerufen habe. Was das nicht vorhandene „The“ betrifft, schreibt Komiker Steve Martin (ein Freund der Band) in seiner Biografie, dass er eingangs dazu geraten habe, die Band „The Eagles“ zu nennen, aber dass Glenn Frey darauf bestanden habe, das „The“ unter den Tisch fallen zu lassen.

4. Ramones

Wie so viele Dinge in der Rockmusik, lässt sich auch der Bandname der Ramones auf die Beatles zurückführen. Paul McCartney checkte zu Beginn der Sechziger nämlich gerne unter dem Namen Paul Ramon in Hotels ein. Bei der Gründung der Ramones im Jahr 1974 trug Bassist Douglas Colvin deshalb bereits den Künstlernamen Dee Dee Ramone. Jeffrey Hyman (Joey Ramone) und John Cummings (Johnny Ramone) machten einfach mit.

5. Sex Pistols

Als die Sex Pistols 1972 unter dem Namen The Strand loslegen, befindet sich die Londoner Modewelt gerade im Umbruch. Unter anderem deshalb hängen die Bandmitglieder damals vor allem in zwei Klamottengeschäften in Chelsea, London rum: „Acme Attractions“ und „Too Fast To Love, Too Young To Die“. In Laden Nummer zwei arbeitet ein Herr namens Malcolm McLaren, der die junge Band unter seine Fittiche nimmt, zunächst etwas halbherzig. Der Laden entwickelt sich zu einem Dreh- und Angelpunkt der Punkszene, McLaren zieht es für einige Monate nach New York, wo er unter anderem die New York Dolls managt und auch das Treiben der Ramones mitbekommt. Als er im Mai 1975 nach London zurückkehrt, hat er eine Vision für The Strand. Die Band probt regelmäßig, McLarens Kumpel Bernard Rhodes unterstützt die Gruppe dabei. Zu jener Zeit sollen die Musiker den Namen „QT Jones & His Sex Pistols“ angenommen haben. Später wird daraus einfach „Sex Pistols“.

6. Misfits

Während die Sex Pistols noch mit normalem Punk beschäftigt sind, gehen die Misfits aus den USA schon einen Schritt weiter und erfinden den Horrorpunk. Als sie für ihre erste Veröffentlichung kein Label finden, gründen sie einfach selbst eins und benennen es nach dem berühmten Fünfziger-Trashfilm Plan 9 From Outer Space von Ed Wood. Die Bezeichnung für ihre Band entleihen die Musiker um Frontmann Glenn Danzig dem gleichnamigen Film mit Marilyn Monroe von 1961 (ihrem letzten), lassen dabei aber das „The“ aus.

7. Melvins

Die Inspiration für den Namen dieser verrückten Truppe lieferte ein Mitarbeiter eines US-amerikanischen Supermarktes, in dem Sänger und Gitarrist Buzz Osborne mal gearbeitet hat. Dort gab es nämlich einen Supervisor namens Melvin, den keiner der Angestellten leiden konnte. Das war den Melvins wohl abgefahren genug. Was das „The“ im Namen betrifft, spielt die Gruppe gerne damit herum. So erscheinen manche Alben als Melvins, andere als The Melvins, (The) Melvins oder sogar Los Melvins.

8. Beastie Boys

Vor ihrer Historie als Hip-Hop-Legenden haben die Beastie Boys experimentellen Hardcore-Punk gespielt, damals noch unter dem Namen The Young Aborigines. Bei der Namensänderung soll es Gründungsmitglied John Berry gewesen sein, der Beastie Boys vorgeschlagen hat, doch die großen Erfolge seiner ehemaligen Kollegen bekommt er nur noch von außen mit. Der Name bleibt, allerdings ohne „The“.

9. Red Hot Chili Peppers

Wer den Namen Red Hot Chili Peppers schon lang findet, sollte mal einen Blick auf die Namenshistorie der Gruppe werfen. Vorher hießen die Funkrocker nämlich „Tony Flow And The Miraculously Majestic Masters Of Mayhem“. Aua. Mit zunehmendem Erfolg änderten sie den Namen in Red Hot Chili Peppers.

 10. Foo Fighters

Der Name Foo Fighters hat einen militärischen Ursprung, denn bei einem „foo fighter“ handelt es sich aus Sicht der Kampfpiloten der Alliierten im Zweiten Weltkrieg um ein UFO oder ein anderes nicht zu identifizierendes Flugobjekt. Dave Grohl scheint das zu gefallen. Ein „The“ gibt es aber auch hier nicht.

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

Ozzy, Lemmy & Co: 8 Rockstars, 8 Künstlernamen – und 8 überraschende Bedeutungen

Don't Miss