------------

Popkultur

Verhaftungen, Coverbands und ein Lieblingsbuch: 5 Dinge, die ihr über Kurt Cobain noch nicht wusstet

Published on

Kurt Cobain
Foto: Niels van Iperen/Getty Images

Rockstar, MTV-Aushängeschild und Ikone einer ganzen Generation: Kurt Cobain hat die Neunziger geprägt wie kaum ein anderer Musiker. Diese fünf Dinge über den Nirvana-Frontmann wusstet ihr vielleicht noch nicht.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch die größten Hits von Nirvana anhören:

1. Als Teenager wurde er verhaftet — nicht nur einmal.

In Aberdeen (Washington) scheint Mitte der Achtziger nicht viel los gewesen zu sein, zumindest nicht für 19-Jährige. Kurt Cobain langweilt sich zu jener Zeit nämlich so sehr, dass er ein nicht ganz legales Hobby für sich entdeckt: das Besprühen von Häuserwänden. Bei den Graffiti-Touren ist auch Melvins-Frontmann Buzz Osborne zugegen, wie der kraushaarige Musiker bei einem Streaming-Event verrät: „Du versuchst, dir etwas auszudenken, das den Leuten echt auf den Keks geht“, erklärte er im Rahmen des Interviews und gab außerdem preis, dass er am liebsten den Spruch „Gott ist schwul“ an die Wände Aberdeens schmierte — drei Worte, die später in dem Nirvana-Song Stay Away auftauchen.

Eines Tages im Mai 1986 habe die Polizei die Jugendlichen überrascht: „Wir gingen um die Ecke dieser Bank“, erinnert sich Osborne, „und auf einmal waren da Polizisten, überall Polizisten. Wir sind in verschiedene Richtungen davongerannt.“ Osborne und Melvins-Drummer Matt Dillard hätten sich in Sicherheit bringen können, doch Cobain habe Pech gehabt und sei verhaftet worden, weil er den Spruch „Ain’t got no whatchamacallit“ an eine Hauswand gesprüht habe. Dumm gelaufen — aber wenigstens bekam die spätere Grunge-Legende ein schickes Foto als Entschädigung:

2. Er spielte in den Achtzigern in einer Creedence-Clearwater-Revival-Coverband.

Nirvana und Creedence Clearwater Revival? Um zwischen diesen beiden Truppen eine Verbindung herzustellen, braucht es schon ein wenig Fantasie. Fantasie, die Kurt Cobain und Nirvana-Bassist Krist Novoselic in den Achtzigern offenbar hatten, denn vor ihrer Zeit in der größten Grunge-Band der Welt, spielten die zwei Musiker in der CCR-Coverband The Sellouts. Ihr habt euch immer gefragt, woher Kurt Cobain seinen Flanellhemd-Look hatte? Dann schaut euch mal dieses Foto von CCR-Frontmann John Fogerty an:

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von John Fogerty (@johnfogerty)

3. Seinen größten Hit Smells Like Teen Spirit konnte er nicht leiden — stattdessen mochte er einen anderen Nirvana-Song besonders gerne.

Den größten aller Nirvana-Hits erkennen die meisten Rock-Fans nach nur wenigen Sekunden. Kurt Cobain selbst konnte die Erfolgsnummer irgendwann nicht mehr hören, wie er in einem Interview mit dem Rolling Stone verriet: „Jeder hat sich so sehr auf diesen Song konzentriert. Er findet so viel Anklang, weil die Leute ihn eine Million Mal auf MTV gesehen haben. Er wurde ihnen ins Gehirn gehämmert. Ich denke aber, dass es viele andere Stücke gibt, die ich geschrieben habe, die genauso gut oder sogar besser sind, wie zum Beispiel Drain You. Der ist definitiv genauso gut wie Teen Spirit. Ich liebe den Text und werde nie müde, diesen Song zu spielen. Vielleicht würde er mir nicht so gut gefallen, wenn er so groß wäre wie Teen Spirit.“

4. Sein Lieblingsbuch war Das Parfüm von Patrick Süskind.

Den Song Scentless Apprentice vom dritten Nirvana-Album In Utero habt ihr bestimmt schonmal gehört. Obwohl das Gitarrenriff unüblicherweise von Schlagzeuger Dave Grohl stammt, beschäftigt sich das Stück inhaltlich mit Kurt Cobains Lieblingsbuch Das Parfüm von Patrick Süskind. „Ich habe Das Parfüm etwa zehnmal gelesen und kann nicht damit aufhören“, verrät der Nirvana-Frontmann in einem Interview mit der kanadischen Journalistin Erica Ehm. „Es bleibt die ganze Zeit in meiner Tasche. Es lässt mich einfach nicht los. Ich lese es immer und immer wieder und es beeinflusst mich, denn ich bin ein Hypochonder und es beeinträchtigt mich so, dass ich mir die Nase abschneiden möchte.“

5. In seinem Abschiedsbrief zitierte er Neil Young.

In einem Abschiedsbrief zitiert zu werden, dürfte mindestens mit gemischten Gefühlen verbunden sein. Als Kurt Cobain sich am 5. April 1994 das Leben nimmt, hinterlässt er eine letzte Botschaft und verwendet darin eine Textzeile aus dem Neil-Young-Song Hey Hey, My My: „It’s better to burn out than to fade away“. Young, der auch als „Godfather Of Grunge“ gilt, befindet sich zu jener Zeit im Endspurt der Produktion seines 20. Studioalbums und zeigt sich schockiert. „Als er gestorben ist und diesen Brief hinterlassen hat, hat mich das tief berührt“, schreibt die Folk-Legende in seiner Autobiografie Waging Heavy Peace. „Das hat mich fertig gemacht.“ Als Reaktion auf Cobains Tod komponiert Young das Stück Sleeps With Angels und ernennt den Song zum Titeltrack seines neues Albums.

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

10 Grunge-Empfehlungen für den Einstieg

Don't Miss