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Popkultur

Alle Beatles-Alben im Ranking: Das sind die besten Platten der „Fab Four“

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The Beatles
Foto: SeM/Universal Images Group via Getty Images

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Die Alben der Beatles von „nicht ganz so gut“ nach „ausgezeichnet“ zu ordnen, ist fast unmöglich. Wir haben das Experiment gewagt und versucht, die Platten der Band in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Ihr stimmt unserer Liste zu? Super! Ihr seid anderer Meinung? Auch super! Lasst hören.

von Timon Menge

13. Yellow Submarine (1969)

Der Soundtrack zum Beatles-Zeichentrickfilm Yellow Submarine ist in unserer Auflistung nicht zuletzt deshalb das Schlusslicht, weil einige der Songs auf dieser Compilation vorher bereits in anderen Zusammenhängen erschienen sind. Das gilt nicht nur für den Titeltrack, sondern auch für Eleanor Rigby, die es beide schon auf Revolver (1966) zu hören gab. Darüber hinaus gibt es auf der Platte nicht viel neues Material — und wenn doch, weiß es kaum zu überzeugen. Unser Anspieltipp: Hey Bulldog aus der Feder von John Lennon und Paul McCartney.

12. Magical Mystery Tour (1967)

Magical Mystery Tour erschien in Großbritannien ursprünglich nur als Doppel-EP, wurde aber nachträglich in die offizielle Diskografie der Beatles gemogelt. Dementsprechend kurz soll das Album hier abgehandelt werden: I Am The Walrus zeigt Humor, auf der B-Seite finden sich großartige (aber eben bereits erschienene) Singles wie Hello, Goodbye, Strawberry Fields Forever, Penny Lane und All You Need Is Love. „Nice to have“ für eingefleischte Fans, aber in der Liste gehen wir lieber schnell weiter.

11. Beatles For Sale (1964)

Auf Beatles For Sale ist der Name Programm: Als die „Fab Four“ das Album aufnehmen, haben sie bereits drei Platten, einen nervenaufreibenden Film und endlos viele Konzerte auf der ganzen Welt auf dem Buckel. Im Studio sind John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr also ganz schön müde, nehmen aber dennoch ihre vierte Veröffentlichung innerhalb von zwei Jahren auf. Das sieht man nicht nur an den Gesichtern der vier Musiker auf dem Cover, sondern man hört es auch: Hier reihen sich Coverversionen neben eher unmotivierten Beatles-Songs ein. Mit Eight Days A Week enthält die Scheibe allerdings auch einen unsterblichen Hit.

10. Let It Be (1970)

Offiziell handelt es sich bei Let It Be um das allerletzte Album der Beatles; inoffiziell wurde das Album bereits vor Abbey Road (1969) aufgenommen. Dass ausgerechnet Let It Be zu der Platte wurde, die heute als letzte Momentaufnahme der Briten gilt, ist schade. Klar, mit Get Back, dem Titeltrack und The Long And Winding Road enthält das Finale einige unsterbliche Songs, für die sich niemand schämen muss. Es gibt auf Let It Be aber auch Stücke, die man lieber nie gehört hätte. (Pro-Tipp: Das Original wurde schlussendlich von Phil Spector produziert und klingt dementsprechend überladen. Wer Let It Be in seiner ursprünglicheren Form hören möchte, kann das auf Let It Be… Naked tun.)

9. With The Beatles (1963)

Jetzt dringen wir langsam in die Gefilde vor, in denen es echt schwierig wird, die Alben der Beatles gegeneinander aufzuwiegen. Die zweite Platte With The Beatles erscheint nur acht Monate nach dem Debüt Please Please Me (1963), enthält sechs Coverversionen, eine Komposition von Gitarrist George Harrison sowie sieben Songs von Lennon-McCartney. Qualitativ stimmt hier einiges, ob bei It Won’t Be Long, All My Loving oder Don’t Bother Me. Auch die Coverversionen gelingen den Beatles. Von ihren vorherigen Hit-Singles From Me To You, She Loves You und I Want To Hold Your Hand landet nicht eine einzige auf ihrer neuen Platte. Wer es sich erlauben kann … Aber besser wird es trotzdem noch.

8. Please Please Me (1963)

„One, Two, Three, Four!“ heißt es 1963 zu Beginn des allerersten Albums der Beatles, gefolgt von I Saw Her Standing There. Und danach weiß die Welt Bescheid: Diese vier Musiker werden die Popkultur umkrempeln. Nicht nur, dass die Beatles zum ersten Mal im großen Stil junge Musiker*innen dazu ermutigen, ihr eigenes Material zu schreiben. Nein, sie legen auch den Grundstein für Veränderungen in Literatur, Mode und Gesellschaft, die uns nachher Jahrzehnte lang begleiten sollen. Und all das, obwohl die Gruppe nichts weiter macht, als das Live-Set auf Platte aufzunehmen, dass sie sowieso dauernd in Liverpool spielt.

7. A Hard Day’s Night (1964)

Als Mitte 1964 der erste Kinostreifen der Beatles erscheint, schreiben die vier Musiker damit einmal mehr Rockgeschichte. Dienten Musikfilme bis dato vor allem dazu, mit einfachsten Mitteln mehr Platten zu verkaufen, hat A Hard Day’s Night tatsächlich so etwas wie eine Handlung. Ebenfalls bahnbrechend: Die Beatles spielen in dem Streifen nicht etwa fremde Rollen, sondern sich selbst. Das gleichnamige Album erscheint bloß vier Tage nach der UK-Premiere und enthält mit dem Titeltrack, And I Love Her und Can’t Buy Me Love (vorher bereits als Single erschienen) gleich mehrere Klassiker.

6. The Beatles (1968)

Während der Aufnahmen des „Weißen Albums“, wie The Beatles heute noch gerne genannt wird, haben sich die „Fab Four“ schon ganz schön in den Haaren. Ringo Starr verlässt die Gruppe zeitweise sogar, weshalb Paul McCartney zum Beispiel die Schlagzeugspuren für Back In The U.S.S.R. und Dear Prudence einspielt. Man könnte sagen: Obwohl John, Paul, George und Ringo zu jener Zeit keinesfalls am gleichen Strang ziehen, sondern eher in gegensätzliche Richtungen, erschaffen die vier Musiker mit diesem Doppelalbum eine Sammlung von weitestgehend hervorragenden Songs. Okay, zugegeben: Den Mitklatsch-Schlager Ob-La-Di, Ob-La-Da hätte sich Paul McCartney echt sparen können. Dafür gibt es auf der Platte aber auch Highlights wie While My Guitar Gently Weeps und Helter Skelter.

5. Help! (1965)

Was sich auf Beatles For Sale abgezeichnet hat, bahnt sich auf Help! weiter seinen Weg: Die Beatles sind mit dem Status als größte Band aller Zeiten völlig überfordert. Von allen Seiten werden die Musiker überrannt, ob von Fans, der Presse oder Mitarbeiter*innen des Musikgeschäfts. Mit Help! ruft John Lennon laut um Hilfe und man kann durchaus sagen, dass es der Band auf diesem Album zum ersten Mal gelingt, ihre Gefühlswelten in erwachsene, ausgereifte Songs zu verpacken. Das Ergebnis: Unsterbliche Nummern wie der Titeltrack, The Night Before, Ticket To Ride und vor allem Yesterday.

 4. Abbey Road (1969)

Abbey Road erscheint zwar vor Let It Be, doch es handelt sich hierbei um die letzten gemeinsamen Aufnahmen der Beatles. Die entstehen allerdings unter mehr als widrigen Umständen: Die Beatles sind zerstritten und raufen sich mit Mühe und Not für eine letzte Veröffentlichung zusammen. Und die hat es in sich: Mit Come Together, Something und Here Comes The Sun landen John, Paul, George und Ringo Hits für die Ewigkeit, mit I Want You (She’s So Heavy) leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Entstehung des Doom Metal und mit dem dazugehörigen Artwork, dass die Beatles auf dem Zebrastreifen der Abbey Road zeigt, liefern sie der Popkultur eines der ikonischsten und meistkopierten Motive aller Zeiten.

3. Rubber Soul (1965)

Mit Rubber Soul gelingt den Beatles Mitte der Sechziger ihr erstes vollständig rundes Meisterwerk. Ob Soulmusik, das swingende London oder der elektrisch spielende Bob Dylan: Die Beatles bedienen sich für ihre sechste Platte unterschiedlichster Einflüsse, schaffen damit eines der ersten richtigen Alben der Musikgeschichte (bis dato waren Alben vor allem Single-Sammlungen) und spornen auch Brian Wilson von den Beach Boys dazu an, mit Pet Sounds eins der legendärsten Werke des Pop zu schreiben.


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Mit Drive My Car zeigen die Beatles, dass sie zusammenspielen können wie ein Uhrwerk. Mit Norwegian Wood (This Bird Has Flown) hält die indische Musik Einzug in ihr Schaffen. Mit Girl entfernt sich die Band von ihren bisherigen Lalala-Liebesliedern und widmet sich auch der melancholischen Seite des größten aller Gefühle. Michelle gehört noch heute zum Standardrepertoire von Musiklehrer*innen. Und mit The Word unterstreichen die Briten dick und fett, worum es ihnen eigentlich geht: „Say the word and you’ll be free / Say the word and be like me / Say the word I’m thinking of / Have you heard the word is love?“. Spätestens mit diesem Album ist klar, dass die Beatles in der Welt der Popmusik den Ton angeben und dass man ihnen folgt.

2. Revolver (1966)

Wir sagen es gleich vorweg: Revolver liegt nur äußerst knapp auf dem zweiten Platz. Kein Wunder, denn künstlerisch packen die Beatles hier schon alles aus, was sie auf dem Kasten haben: psychedelische Sounds, den Einfluss Indiens, doppelspurige Gitarren, falsch herum abgespielte Tonbänder, Sound-Effekte und Geschwindigkeitsveränderungen gepaart mit einem Songwriting, das über jeden Zweifel erhaben ist. Ob nun der starke Opener Taxman von George Harrison, das melancholische Eleanor Rigby von Paul McCartney oder das Großexperiment Tomorrow Never Knows: Dieses Album zeigt die Beatles in Höchstform und man braucht mindestens zehn Durchläufe und wirklich gute Kopfhörer, um alle Details auf dieser Platte erfassen zu können. Gekrönt wird das Ganze durch ein rückwärts gespieltes Gitarrensolo bei I’m Only Sleeping, dem Dylan-beeinflussten And Your Bird Can Sing und dem Klassiker Yellow Submarine. Wow! Aber da kommt noch mehr …

1. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967)

Wir haben lange mit uns gerungen und uns gefragt, ob Revolver oder Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band den ersten Platz dieser Auflistung belegen sollte. Wir haben uns für Variante zwei entschieden, denn was die Beatles auf Revolver begonnen haben, haben sie auf diesem Album perfektioniert. John, Paul, George und Ringo wissen vor den Aufnahmesessions ganz genau, dass sie nie wieder auf Tour gehen werden, weil ihnen die Beatlemania zu sehr zugesetzt hat. Das bedeutet auch, dass sie genau wissen, dass sie ihre Kompositionen nicht mehr live spielen müssen und sich im Studio nach Herzenslust austoben können. Mit George Martin haben die vier Musiker einen der fähigsten Produzenten ihrer Zeit an der Seite. Und um sich von allen Vorbelastungen zu lösen und den Kopf frei zu bekommen, gründen die Beatles einfach eine neue Band: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band.

Mit der gleichnamigen Platte schaffen die „Fab Four“ eins der ersten Konzeptalben der Geschichte und nehmen ein kleines Meisterwerk auf, das vom ersten bis zum letzten Ton funktioniert. Einzelne schwächere Songs verstecken sich darauf sicher auch, aber der Gesamtgenialität der Platte tut das keinen Abbruch. Was wollen wir an dieser Stelle reden … Über dieses Beatles-Album wurden ganze Bücher geschrieben und noch immer wurde nicht alles darüber gesagt. Lasst uns also machen, wofür Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band aufgenommen wurde: auflegen, einschalten, aufdrehen, zuhören.

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