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Popkultur

Black Sabbath: Der Weg zur letzten Show der Metal-Legenden

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Black Sabbath
Foto: Kevin Mazur/WireImage/Getty Images

Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward: Vier große Namen, die Großes für die Rockmusik geleistet haben. Am 4. Februar 2017 spielten Black Sabbath ihre allerletzte Show — doch eins der Gründungsmitglieder fehlte …

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch das letzte Konzert von Black Sabbath anhören:

Black Sabbath und ihr Sänger Ozzy Osbourne haben eine bewegte Karriere hinter sich. 1979 setzen die Metal-Urgesteine ihren Frontmann zum ersten Mal vor die Tür, 1997 kehrt der „Prince Of Darkness“ für neun Jahre zurück. 2006 kommt es erneut zum Bruch, erst vier Jahre später finden Ozzy und seine Bandkollegen wieder zusammen. Wir haben uns die letzten Jahre von Black Sabbath angeschaut — bis zu ihrer letzten Show am 4. Februar 2017.

Januar 2010: Ozzy Osbourne hat gerade seine Biografie I Am Ozzy veröffentlicht, Tony Iommi und Geezer Butler sind mit Ronnie James Dio und Heaven & Hell zugange. Dort war ursprünglich auch Sabbath-Trommler Bill Ward an Bord, doch aufgrund kreativer Differenzen „mit ein paar der anderen Bandmitgliedern“ nahm er frühzeitig seinen Hut. Alle sind sich sicher, dass es nicht zu einer Reunion kommen wird.

Dann kommt alles anders: Am 16. Mai 2010 stirbt Ronnie James Dio, Heaven & Hell sind Geschichte. Ozzy hat mit der Scream-Tour noch eine opulente Konzertreise vor der Brust, die am 20. Juni 2010 startet und am 11. August 2011 endet, doch anschließend geht es schnell: Black Sabbath proben wieder zusammen, erste Gerüchte bezüglich einer Reunion machen die Runde.

Bill Ward nimmt die erste Ausfahrt

Am 11. November 2011 verkünden Sabbath offiziell: Wir sind wieder da. Ein neues Album soll kommen, außerdem soll Anfang 2012 eine Tour beginnen. Doch das Schicksal macht der Gruppe einen Strich durch die Rechnung. Gitarrist Tony Iommi erkrankt an Lymphdrüsenkrebs, beinahe alle Konzerte müssen abgesagt werden. Die Band spielt einen Club-Gig in ihrer Heimatstadt Birmingham — dann steigt Ward aus.

Der Schlagzeuger verkündet damals, dass er nicht an der Reunion teilnehmen möchte, solange man ihm keinen „unterschreibbaren Vertrag“ vorlege. Er scheint keinen bekommen zu haben, denn es handelt sich um seinen letzten Ausstieg aus Black Sabbath. Stattdessen übernimmt ein Herr namens Tommy Clufetos die Trommelstöcke, der vorher für Ted Nugent, Rob Zombie, Alice Cooper und Ozzy Osbourne spielte.

Zum ersten Mal an der Spitze der US-Albumcharts

Anschließend kommt die Maschine Black Sabbath noch einmal ins Rollen. Die Band spielt mehrere große Shows und kündigt am 13. Januar 2013 ihr 19. Album 13 an. Für die Studioarbeit rekrutiert die Gruppe nicht Clufetos als Schlagzeuger, sondern Brad Wilk von Rage Against The Machine. An den Schiebereglern sitzt niemand geringeres als Rick Rubin.

Die erste Single God Is Dead? erscheint am 19. April, das Album am 10. Juni 2013. 13 erreicht Platz eins der britischen Hitparade und stürmt erstmals in der Geschichte von Black Sabbath die US-Albumcharts. Die mutmaßlichen Erfinder des Metal sind wieder da und brechen kurz vor der Rente noch einmal ihre eigenen Rekorde. Es folgt eine Tour durch Nordamerika, später geht es nach Südamerika und Europa, dann nochmal nach Kanada und Europa.

Das Ende ohne Bill Ward

Am 29. September 2014 verkündet Ozzy Osbourne im Metal Hammer, dass noch ein 20. Album von Black Sabbath erscheinen soll. Die Produktion soll noch einmal Rick Rubin übernehmen. Ein paar Monate später relativiert er seine Aussage und räumt ein, dass sich die Pläne „ändern könnten“. Die Musiker würden in unterschiedlichen Ländern leben und nicht alle hätten Lust auf eine neue Platte. Eine letzte Tour solle es aber geben.

Am 3. September 2015 kündigen Black Sabbath ihre allerletzte Konzertreise an. Der passende Name der Tour: The End. Bill Ward bleibt zu Hause, doch Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Geezer Butler sind dabei. Am Schlagzeug sitzt erneut Tommy Clufetos, als Keyboarder und Rhythmusgitarrist reist Adam Wakeman mit, der Sohn von Rick. Der Startschuss fällt am 20. Januar 2016 in Omaha.

Abschied in Birmingham

In den folgenden Monaten spielen Black Sabbath weitere 80 Shows in Nordamerika, Australien, Europa und Südamerika. Viele der Konzerte sind ausverkauft, die meisten gut besucht. Am 17. Januar 2017 kehren die Briten noch einmal nach Europa zurück und treten in der Kölner Lanxess Arena auf. Es folgen Termine in Dublin, Manchester, Glasgow, Leeds und London bevor Sabbath in ihre Heimat reisen: Birmingham.

Dort spielen die Metal-Urgesteine ab dem 2. Februar zwei Abschiedskonzerte, am 4. Februar stehen die Briten zum letzten Mal gemeinsam auf der Bühne. Auf der Setlist: Klassiker wie Black Sabbath, War Pigs, Iron Man, Children Of The Grave und die Zugabe Paranoid. Am 7. März 2017 geben Black Sabbath via Social Media ihre Auflösung bekannt und beenden damit die Geschichte der wohl bahnbrechendsten Metal-Band aller Zeiten.

Kommt noch ein Album?

In den Jahren danach gibt es immer wieder Reunion-Gerüchte, Absagen, Hoffnungsschimmer, dann wieder Absagen. Eine gemeinsame Tour möchte Bill Ward nicht mehr spielen, könnte sich aber durchaus ein weiteres Album vorstellen: „Ich habe nicht mit den Jungs darüber gesprochen, aber mit ein paar Leuten im Management“, verrät er im Interview mit Blabbermouth. Es bleibt also trotz letzter Show noch spannend …

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