------------

Popkultur

„Master Of Puppets“, „One“ und „St. Anger“: Die 6 größten musikalischen Glanzmomente von Lars Ulrich

Published on

Lars Ulrich
Foto: Suzanne Cordeiro/AFP via Getty Images

Lars Ulrich ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Metallica eine der erfolgreichsten Bands des Planeten sind. Trotzdem haftet dem Dänen der Ruf an, einer der schlechtesten Drummer der Metal-Welt zu sein. Dass das völliger Blödsinn ist, zeigen nicht nur seine größten musikalischen Glanzmomente.

von Timon Menge

Jetzt in unserem Shop erhältlich:

Metallica - Alle Alben
Metallica
Alle Alben
Boxsets,Ltd. Col. 2LPs, CDs uvm.

HIER BESTELLEN


1. In Fight Fire With Fire spielt Lars Ulrich schneller als der Schall.

In ihren Anfangstagen setzen Metallica vor allem auf eins: Geschwindigkeit. Das gilt für ihr zweites Album Ride The Lightning (1984) schon deutlich weniger als für das Debüt Kill ‘Em All (1983), doch auch auf ihrem Zweitgeborenen treten die Kalifornier noch ordentlich aufs Gaspedal — zum Beispiel in Nummern wie Fight Fire With Fire. Wenn nach 40 Sekunden das Intro vorbei ist, bricht der Song über die Hörerschaft herein wie ein akustischer Feuersturm. Und es ist beeindruckend, welches Tempo Lars Ulrich hier an den Tag legt, noch bevor es eine Blaupause für Metal-Drumming gibt. Wenn er auch nur halb so wenig Rhythmusgefühl hätte, wie man ihm nachsagt, könnte er solche Songs niemals spielen.

2. In Master Of Puppets zeigt er sein songdienliches Drumming.

Bei Master Of Puppets handelt es sich um den schnellsten Song von Metallica. Doch trotzdem ist Lars Ulrichs Schlagzeugspiel in diesem Track vor allem auf andere Art und Weise faszinierend. So handelt es sich beim Titelstück des dritten Metallica-Albums (1986) um ein ausgeklügeltes, achteinhalbminütiges Mini-Epos, in dem ein Riff das nächste jagt, während auch noch ständig das Tempo wechselt. Der Wahnsinn: Ulrich schafft es nicht nur, mit der Band mitzuhalten. Nein, er akzentuiert die Riffs von James Hetfield und Kirk Hammett, verleiht ihnen damit deutlich mehr Druck und baut zudem jede Menge kreative Fill-Ins ein — als sei der Song nicht bereits anspruchsvoll genug. Großes Tennis!

3. In Blackened beweist er ein 1A-Rhythmusgefühl.

Mit ausgeklügelten Fill-Ins glänzt Ulrich auch in Blackened, dem Opener des vierten Metallica-Albums …And Justice For All (1988). Das wird besonders im Part ab Minute 2:30 deutlich, in dem der Däne einerseits stur den 4/4-Takt hält, andererseits aber auch zahlreiche kleine Trommeleien einbaut — und zwar genau an den richtigen Stellen. Ulrich orientiert sich nämlich stark am Song, was unter Schlagzeuger*innen nicht immer selbstverständlich ist. Anders gesagt: Er gibt das Lied weniger vor als dass er quasi mit der Komposition spielt, um das Maximum aus jeder Nummer herauszuholen. Das wird auch in unserem nächsten Beispiel deutlich.

4. In One trommelt er einen der ikonischsten Drum-Parts der Metal-Geschichte.

One gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten aller Metallica-Klassiker, was nicht zuletzt daran liegt, dass es 1989 genau dieser Song ist, zu dem die Thrash-Legenden ihr erstes Musikvideo aller Zeiten veröffentlichen. Was das Schlagzeug betrifft, liefert Lars Ulrich mit der gut siebenminütigen Nummer eins seiner absoluten Meisterstücke ab. So passt er sich dem Inhalt des Antikriegs-Songs an und spielt ab Minute 4:20 zum Beispiel stakkatoartig, sodass es klingt, als würde ein Maschinengewehr feuern. Zugegeben, diese militärische Spielweise hat er sich abgeschaut und zwar mutmaßlich bei Diamond Head. Hört euch zum Beispiel mal deren Song Am I Evil? an, den Metallica sogar gecovert haben.

5. In Sad But True bewirkt er mit ganz wenig ganz viel.

Mit Am I Evil? schließt sich ein weiterer Kreis, und zwar zu Sad But True von Metallicas Black Album (1991). Auch hier setzt Ulrich auf einen militärischen Marching-Band-Stil, erschafft damit ein wahres Groove-Monster und schenkt uns einen der fettesten Rhythmen in der Metal-Geschichte. Besonders legendär: sein gewaltiges Fill-In vor den Strophen. Mit dieser Nummer definieren Metallica den Begriff „Midtempo“, ohne dabei auch nur einen Funken ihres brutalen Sounds einzubüßen. Auf Load (1996) und ReLoad (1997) sollen sie die gemächlichere Gangart noch ein bisschen fortsetzen. Doch 2003 starten die Kalifornier wieder voll durch: mit ihrer wohl umstrittensten Platte.

6. In My World entfesselt Ulrich eine Naturgewalt.

Es gibt wohl kein Metallica-Album, das kontroverser diskutiert wird als St. Anger — besonders aufgrund des Schlagzeug-Sounds von Lars Ulrich. Schließlich klingen die Drums auf dem achten Metallica-Album irgendwie nach Mülltonne, ähnlich wie bei den Percussionisten von Slipknot. Ob man diesen Sound gut finden muss, sei einmal dahingestellt. Über jeden Zweifel erhaben ist allerdings Ulrichs Spiel auf St. Anger, was nicht nur in Songs wie My World offensichtlich ist, sondern auch in vielen anderen Tracks. Und siehe da: Auch der leider verstorbene Slipknot-Drummer Joey Jordison hatte eine klare Meinung zu Lars Ulrich: „Er ist wahrscheinlich einer der besten und innovativsten Drummer aller Zeiten.“ So nämlich.

Du willst nichts mehr in der Rockwelt verpassen? Melde dich hier für unseren Newsletter an und werde regelmäßig von uns über die wichtigsten Neuigkeiten, die spannendsten Geschichten sowie die besten Veröffentlichungen und Aktionen informiert!

Zeitsprung: Am 26.12.1963 wird Metallica-Drummer Lars Ulrich geboren.

Don't Miss