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Popkultur

Das Jahr im Überblick: Die besten Alben 2022

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Beste Alben 2022

Es war ein langes Jahr, das steht fest. Doch zumindest in musikalischer Hinsicht konnte sich 2022 durchaus hören lassen. Rammstein, Ozzy Osbourne, Florence + The Machine: Sie alle haben dieses Jahr großartige Alben veröffentlicht. Das sind unsere 15 Favoriten aus den letzten zwölf Monaten. Na gut, unsere 16 Favoriten, denn eine Band war gleich doppelt fleißig.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch unsere Favoriten des Jahres 2022 anhören:

Rammstein – Zeit

Zeit von Rammstein war bereits in unserem Halbjahres-Ranking zu finden und der Eindruck hat sich bestätigt. Zwar schalten Rammstein auf ihrem achten Album in musikalischer Hinsicht ein wenig zurück; lyrisch greift Till Lindemann dafür umso tiefer in die Trickkiste. Ob Schönheitswahn, häusliche Gewalt oder die eigene Vergänglichkeit: Rammstein machen wieder einmal vor keinem schwierigen Thema Halt. Sollte es sich bei dieser Platte um ihren Schwanengesang handeln, müssen sie sich dafür keinesfalls schämen.

Rosalía – Motomami

Auch Rosalía war bereits in unserer Halbjahres-Bestenliste zu finden. Auf scheinbar mühelose Art und Weise meistert sie den schwierigen Spagat und mischt traditionellen Flamenco mit zeitgemäßer Popmusik. Die klassische Grundlage dafür: ihre Ausbildung als professionelle Flamenco-Sängerin. Mit ihrem großen Erfolg bringt die Künstlerin mächtig Schwung in die spanische Musikindustrie, setzt sich für Frauenrechte ein und verschafft der Kultur ihrer Heimat einen Platz auf der internationalen Bühne.

Eddie Vedder – Earthling

Mit Earthling hat Pearl-Jam-Frontmann Eddie Vedder im Februar 2022 seinen dritten Alleingang vorgelegt und lässt die Ukulele dafür erfrischenderweise mal im Schrank. Ob Mundharmonika-Punk (Try), eine Kollaboration mit Elton John (Picture), straighte Rocker (Power Of Right) oder Heartland Rock, der auch Bruce Springsteen und Tom Petty gut zu Gesicht gestanden hätte (The Dark; Long Way): Vedder beherrscht die gesamte Palette von Rock und Pop und stellt das auf Earthling eindrucksvoll unter Beweis!

Niedecken – Dylanreise

Dass Wolfgang Niedecken ein inniges Verhältnis zur größten Folk-Legende aller Zeiten pflegt und sogar als „Bob Dylan der Kölner Südstadt“ bezeichnet wird, ist mindestens seinen Fans wohlbekannt. Immer wieder hat sich die rheinische Musiklegende dem Material des Lyrik-liebenden Literaturnobelpreisträgers gewidmet und sich Dylans Songs gekonnt zu eigen gemacht. Das gelingt ihm (in kongenialer Zusammenarbeit mit Pianist Mike Herting) einmal mehr — in gewohnt kölscher Sproch und kombiniert mit netten Anekdoten!

Florence + The Machine – Dance Fever

Zum 15-jährigen Jubiläum bringen Florence + The Machine ihr fünftes Album Dance Fever raus und ziehen einmal mehr Musik-Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann. Das liegt zum einen an der faszinierenden und hypnotischen Stimme von Frontfrau Florence Welch; zum anderen begeistert die Londoner Gruppe mit ausgefeilten und facettenreichen Songs wie King, My Love und Free. Wer die Band bisher nicht mochte, wird wohl auch mit dieser Platte nichts anfangen können, doch Fans dürfen sich auf einen Meilenstein freuen.

Yungblud – Yungblud

Mick Jagger sagte über Yungblud (und dessen Kollegen Machine Gun Kelly): „Ihr Post-Punk-Vibe lässt mich daran glauben, dass der Rock’n’Roll immer noch lebendig ist.“ Gibt es einen größeren Ritterschlag? Wohl kaum. Auch auf seinem neuen Album Yungblud beweist der Brite (hier im uDiscover-Interview), dass die Rockmusik den Sprung ins 21. Jahrhundert überlebt hat. Das geschieht allerdings eher in der Tradition von Blink-182 und My Chemical Romance, nicht in der der Stones.

Harry Styles – Harry’s House

Nicht eins, nicht zwei, sondern 15(!) aufeinanderfolgende Konzerte gab Harry Styles dieses Jahr im Madison Square Garden in New York. Die Bilanz an jedem einzelnen Abend: ausverkauft. In Los Angeles spielte der Brite wenig später zwar „nur“ zwölfmal in Folge, doch auf eins können wir uns wohl einigen: Der Mann ist unfassbar erfolgreich. Kein Wunder: Auf seinem neuesten Album Harry’s House verbindet Styles völlig mühelos Rock und Pop, und bietet Anknüpfungspunkte für so ziemlich jede Generation.

Ghost – Impera

Seit inzwischen 15 Jahren wächst der Hype um Ghost immer weiter und weiter. Dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe. Da wäre zum Beispiel die imposante Bühnenshow der Schweden um Mastermind Tobias Forge. Oder die stets kreativen Alben der Band. „Mir ging es sehr gut, der Welt aber nicht“, beschreibt Forge die Impera-Schaffensphase im Interview mit uDiscover Music. „Und in meinem Augen spiegelt sich das auf der Platte wieder.“ Auf die beste Art und Weise, ja!

Taylor Swift – Midnights

Mit Midnights brachte Taylor Swift im Jahr 2022 ihr inzwischen zehntes Album raus. Zugegeben, Rock-Fans haben das vermutlich nur mitbekommen, weil die Künstlerin mit der Platte einen nie dagewesenen Rekord aufstellte und gleichzeitig alle zehn Plätze der US-amerikanischen Singlecharts mit selbstgeschriebenen Songs belegte. Die klingen beim ersten Hören zwar vor allem poppig, kommen lyrisch aber deutlich gehaltvoller daher als so manche Rockplatte. Hut ab vor diesem Erfolg!

Larkin Poe – Blood Harmony

Bereit für einen Deep Dive in den Zauber der Südstaaten? Mit ihrem siebten Album liefern die Schwestern von Larkin Poe genau die richtige Platte dafür. Und die ist vor allem eins: abwechslungsreich. Ob Heimweh-lastige Nummern wie Southern Comfort oder sportveranstaltungstaugliche Ohrwurm-Rocker wie Strike Gold: Rebecca und Megan Lovell zeigen einmal mehr, wie vielschichtig die Musikwelt des US-amerikanischen Südens sein kann.

Bywater Call – Remain

Bywater Call klingen zwar, als ginge es gleich im Süden der USA weiter, doch die Gruppe um Frontfrau Meghan Parnell stammt aus dem Norden, nämlich aus Toronto in Kanada. Bei Remain handelt es sich erst um die zweite Platte der Gruppe, doch in Sachen Professionalität und Handwerk könnte es auch die 17. sein. Besonders deutlich wird das in Songs wie Falls Away, dem Titeltrack und Let Me Be Wrong, wenn Parnells Stimme alles andere überstrahlt.

Mantar – Pain Is Forever And This Is The End

Mantar sind eher etwas für die Krach-Fans unter euch, doch Radau beherrscht das Bremer Duo in Perfektion. Das äußert sich auch auf Pain Is Forever And This Is The End, dem inzwischen vierten Album der zwei Musiker. Von Punk-Grooves über atmosphärische Klangwelten bis hin zu Black-Metal-Blastbeats: Auf dieser Platte gibt es nichts, was es nicht gibt. „Erotik aus der Hansestadt“, lautet das Motto von Mantar. Das können wir nur unterschreiben.

Blind Guardian – The God Machine

Ganze sieben Jahre haben sich Blind Guardian für ihr aktuelles Album Zeit gelassen, doch das Warten hat sich gelohnt. The God Machine vereint alle Tugenden der Rheinländer unter einem Banner, von inspirierten Texten bis hin zu großen Melodien. So besannen sich Blind Guardian für ihre zwölfte Studioplatte auf ihre alten Großtaten, ohne dabei zu rückwärtsgewandt zu komponieren. Besonders gelungen ist die dritte Single Blood Of The Elves, die am 27. Mai erschien.

Ozzy Osbourne – Patient Number 9

Für seinen aktuellen Langspieler Patient Number 9 hat sich der „Madman“ ein paar hochkarätige Gastgitarristen an Bord geholt. Jeff Beck, Mike McCready von Pearl Jam, Eric Clapton, Zakk Wylde, Tony Iommi: Sie alle geben sich auf Ozzys neuer Platte die Klinke in die Hand. Bahnbrechendes bringt der „Prince Of Darkness“ auf Album Nummer 13 zwar nicht mehr in Gang, doch wenn einer der Miterfinder des Metal das Genre einfach mal ein bisschen zelebriert, hat das doch auch etwas.

Red Hot Chili Peppers – Unlimited Love und Return Of The Dream Canteen

Die Red Hot Chili Peppers haben nach zehn Jahren ohne ihren Gitarristen John Frusciante gleich einen Zweifachschlag vorgelegt. Am 1. April erschien Unlimited Love, die zwölfte Platte der Kalifornier. Am 14. Oktober folgte Return Of The Dream Canteen, also die Nummer 13. Inhaltlich verbergen sich auf dem Doppel zwar keine großen Überraschungen. Dafür klingen die Chili Peppers auf den beiden Alben so locker und abwechslungsreich wie zuletzt auf Stadium Arcadium (2006).

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